Zug in die Freiheit – Geschichte

 

Fotoarchive des United States Memorial Museum 

CD# 0225          Desig #322.4333         W/S #22300 Holocaust

 

Dieses Bild dient nur Referenzzwecken!

Mitglieder des Vaad Hatzala in Frankfurt.

Rabbi Nathan Baruch (zweiter von links), Rabbi Aviezer Burstin (zweiter von rechts).

Der Vaad Hatzala [Rettungskomitee] wurde von der Union der orthodoxen Rabbiner der Vereinigten Staaten und Kanadas im November 1939 gegründet, um Geldmittel für polnische Rabbiner und Jeschiwastudenten zu sammeln, die in Litauen und später in Shanghai gestrandet waren.

Als der Vaad Hatzala das Ausmaß der europäischen Tragödie erkannte, weitete er seine Aktivitäten aus, um in Washington Lobbyarbeit im Namen des gesamten europäischen Judentums zu leisten.

Er nahm an einem Marsch von vierhundert orthodoxen Rabbinern in Washington teil, der einzigen öffentlichen Kundgebung dieser Art. Im Februar 1945 gelang es seinen Vertretern in der Schweiz, Isaac und Recha Sternbuch, 1200 in Theresienstadt inhaftierte Juden freizukaufen.  Andere jüdische Gruppen kritisierten den Vaad Hatzala für die bevorzugte Behandlung, die er Rabbinern und Jeschiwastudenten zukommen ließ, seine separaten Spendenaufrufe (außerhalb des Dachverbandes United Jewish Appeal) und seine Bereitschaft, Nazibeamte zu bestechen, was gegen die Politik der US-Regierung verstieß.

Nach dem Krieg organisierte der Vaad Hatzala Hilfsmaßnahmen für jüdische Überlebende in Europa. Unter der Leitung der Rabbiner Nathan Baruch und Aviezer Burstin wurde in Deutschland ein zentrales Büro eingerichtet. Ein kleineres Zweigbüro war in Österreich tätig. Der Vaad Hatzala gründete vierzehn rabbinische Akademien in verschiedenen DP-Lagern mit 1.515 Studenten, um eine neue Generation von Rabbinern, Kantoren, koscheren Metzgern und Schreibern auszubilden. Er gründete auch jüdische Kinderheime, jüdische Schulen für Jungen im Alter von fünf bis vierzehn Jahren, separate Mädchenschulen und Lehrerseminare. Der Vaad Hatzala verteilte auch Kleidung, religiöse Artikel und koschere Lebensmittel an DPs in ganz Deutschland und half ihnen bei der Auswanderung in die Vereinigten Staaten, nach Palästina und Kanada.

https://www.ushmm.org/wlc/en/article.php?Module1d=l0005519

Bildnachweis: United States Holocaust Memorial Museum, mit freundlicher Genehmigung von Nathan Baruch

Datum: 07. November 1947

Ort: Frankfurt am Main

Region: Hessen-Nassau; Hessen

Land: Deutschland

Fotograf: Kein Fotograf verzeichnet.

 

Quelle(n):

1. UNITED STATES HOLOCAUST MEMORIAL MUSEUM neg.

2. HAUS DER BAYERISCHEN GESCHICHTE; neg.  (1528)

Status: Sammlung im Besitz des United States Holocaust Memorial Museum

Copyright: UNITED STATES HOLOCAUST MEMORIAL MUSEUM

 

Quellenangabe(n):

1. Nathan Baruch

2. Bayerisches Pressebild

Medium/Format: s/w Druck

Bezeichnung: 322.4333 (VERTRIEBENE/ZURÜCK INS LEBEN) — DP-LAGER/NACHKRIEGSGEMEINDEN — DEUTSCHLAND – FRANKFURT)

 

Stichworte: HILFSKOMITEES; DP-LAGER/ZENTREN; FRANKFURT; GRUPPENPORTRÄTS; VAAD HATZALA; FRAUEN

 

Aktualisiert: 10.12.2008